Gertrud Bucher vereint ihre Fähigkeiten sowohl als Schulische Heilpädagogin (SHP) als auch als Französischlehrerin und unterstützt ihre Schülerinnen und Schüler damit auf vielfältige Weise – immer mit viel Herz und Engagement.
In ihrer Rolle als Heilpädagogin kümmert sie sich um Schülerinnen und Schüler, die besondere Unterstützung beim Lernen benötigen. Neben dieser Tätigkeit unterrichtet Gertrud auch Französisch. Ihre Begeisterung für Sprachen begleitet sie schon lange, weshalb sie das Fach zusätzlich zu ihren anderen Qualifikationen studierte: «Französisch war für mich immer wichtig, da ich aus dem Kanton Bern komme, wo viele französischsprachige Regionen direkt angrenzen.» Am meisten Freude bereitet ihr der Moment, wenn ihre Schülerinnen und Schüler merken, dass sie plötzlich verstehen, was gesprochen wird, und selbst antworten können.
Gertrud Bucher sieht viele Verbindungen zwischen ihren beiden Bereichen. Besonders hilfreich ist ihr Wissen aus der Heilpädagogik, wenn es um den Spracherwerb geht. Damit kann sie Kindern gezielt Strategien zeigen, wie sie eine neue Sprache leichter lernen.
Frau Bucher, was beinhaltet Ihre Arbeit am Kollegi als Heilpädagogin?
Ich achte darauf, ob bei den Schülerinnen und Schülern ein Unterstützungsbedarf besteht, sei es emotional, sozial oder in anderen Bereichen. Unterstützen kann ich die Jugendlichen in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel bei Prüfungsangst, Konzentrationsproblemen oder wenn sie ein Anliegen mit einer aussenstehenden Person besprechen möchten.
Weiter führe ich Förderdiagnosen durch und plane gemeinsam mit den Klassenlehrpersonen, wie diese Kinder am besten gefördert werden können. Den Lehrpersonen stehe ich beratend zur Seite, wenn es darum geht, passende Materialien zu finden oder den Unterricht so zu gestalten, dass alle Kinder mitkommen. In manchen Fällen leite ich auch Abklärungen oder eine Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen ein, immer in Absprache mit den Jugendlichen und ihren Eltern.
Wie wecken Sie das Interesse der Schüler und Schülerinnen für die französische Sprache?
Französisch fällt vielen Jugendlichen nicht leicht. Sie fragen sich, wozu sie diese Sprache lernen sollen, und einige mögen sie nicht, weil sie als schwierig empfunden wird. Ich versuche, das Interesse zu wecken, indem ich Alltagssituationen in den Unterricht einbaue – sei es durch Comics, Audiodateien oder Videos. So wird die Sprache alltagsnaher und greifbarer. Für das Üben setze ich auf verschiedene Methoden, von klassischen Vokabelkärtchen bis hin zu Spielen wie Würfelspiele für die Verben oder Bildkarten, mit denen wir gemeinsam Geschichten erfinden.
Nutzen Sie auch moderne Technologien und digitale Tools im Unterricht?
Ja, aber nicht ausschliesslich. Gerade beim Aufbau des Wortschatzes hat es sich bewährt, wenn die Schülerinnen und Schüler Wörter von Hand aufschreiben – das unterstützt das Erinnerungsvermögen nachweislich. Gleichzeitig schätze ich die Onlineübungen, die im Lehrmittel enthalten sind. Die Schülerinnen können sie selbständig durchführen, und ich sehe im Anschluss genau, wo es Schwierigkeiten gab und wo sie schon gut unterwegs sind.